140 Einsätze wegen Sturmtief „Eberhard“

Die Feuerwehren im Kreisgebiet waren wie hier in Aufenau im Dauereinsatz. Foto: Feuerwehr Aufenau

Erneut sorgte ein heftiger Sturm für zahlreiche Unwettereinsätze der Rettungskräfte im Main-Kinzig-Kreis.

Main-Kinzig – Nach „Bennet“ am Rosenmontag fegte diesmal Sturmtief „Eberhard“ am Sonntag mit bis zu 130 Stundenkilometern vor allem über die Dächer im westlichen Kreisgebiet. Örtlich begrenzt wurden auch starke Regenfälle gemeldet. In der Rettungsleitstelle wurde die Alarmierungsliste im Laufe des Nachmittags immer länger, erst am Abend beruhigte sich die Einsatzlage wieder. Das Polizeipräsidium Südosthessen zählte bis 20.30 Uhr circa 140 Einsätze.

Der erste Alarm ging um 12.10 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr im Wächtersbacher Stadtteil Aufenau ein. Durch Starkregen und Überlauf von Wassereinläufen und Kanaleinläufen waren Frankfurter Straße, Bad Orber Straße und Festplatzstraße mit Wasser und Geröll überschwemmt. Von der Feuerwehr wurden mehrere Kanaldeckel geöffnet und von Geröll befreit. Ebenso wurden mehrere Wassereinläufe in der Bad Orber Straße, Heinestraße und auf der Kreisstraße zwischen Aufenau und Bad Orb von Geröll befreit.

Die Feuerwehr Hanau meldete bis 18.10 Uhr insgesamt 24 Einsätze. In den meisten Fällen waren Verkehrshindernisse in Form von Ästen oder Bäumen auf Straßen zu beseitigen und Dachteile oder Dächer, welche herabzufallen drohten, zu sichern. Eine ausgelöste Brandmeldeanlage beschäftigte die Kräfte zwischenzeitlich ebenfalls. In Nidderau war die Stadtteilwehr Windecken bereits am Samstagabend im Einsatz: Ein Baum hatte in der Schlossbergstraße einen Pkw unter sich begraben und musste entfernt werden.

Voll gesperrt musste am Nachmittag die Taunusstraße (L3309) auf Höhe des Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg: Dort hielt ein Gerüst an einem Schornstein den starken Sturmböen nicht stand, Teile drohten auf die Straße zu fliegen. Feuerwehr und Polizei waren ab circa 17 Uhr im Einsatz, mit Unterstützung von Hessen Mobil gelang es schließlich nach Einbruch der Dunkelheit, die Gefahrenstelle abzusichern.

In Maintal rückte die Feuerwehr am Sonntagnachmittag zunächst aus, um absturzgefährdete Dachziegel zu sichern. Um 17.34 Uhr wurde die Stadtteilwehr Hochstadt dann auf die Hanauer Straße alarmiert, dort musste ein umgestürzter Baum mittels Motorkettensäge zerkleinert und am Fahrbahnrand abgelegt werden. Ein unsicherer Ast an der Kirche in Bischofsheim rief am Nachmittag ebenfalls die Feuerwehr auf den Plan. Im Schönecker Ortsteil Kilianstädten drohte gegen 18.15 Uhr in der Hanauer Straße ein Reklameschild auf die Fahrbahn zu fallen und wurde von der Feuerwehr gesichert. Zuvor kümmerten sich die Kameradinnen und Kameraden in der Weimarerstraße um die Abdeckung eines Kamins, die Sturmtief „Eberhard“ ebenfalls nicht mehr standhielt.

Zwischenzeitlich komplett gesperrt war die Ortsdurchfahrt im Gründauer Ortsteil Rothenbergen in Richtung Lieblos: Dort drohte ein Baum auf die Straße zu fallen, die Feuerwehr beseitigte die Gefahrenstelle. Zwei Einsätze vermeldete die Feuerwehr Hasselroth: Zwischen Neuenhaßlau und Niedermittlau wurde ein Baum von der Straße entfernt, außerdem hatten sich am Ortseingang Neuenhaßlau (von Langenselbold kommend) Plastikteile eines Dachs selbstständig gemacht und musste eingesammelt werden. Einmal rückte der Wachbereich West der Feuerwehr Gelnhausen aus, auch hier lautete die Alarmierung „Baum auf Straße“.

In den frühen Abendstunden wurde noch die Feuerwehr in Sinntal in Bewegung gesetzt, am Bahnhof in Jossa lag ein Baum auf der Straße. Weitere Einsätze wurden aus Bruchköbel, Erlensee, Neuberg und Steinau gemeldet.

Von Andreas Ziegert