HSG Hanau entscheidet Handball-Krimi für sich

Benjamin Wörner (Gelnhausen, rotes Trikot) setzt Auge in Auge mit seinen Hanauer Gegnern Eric Ritter und Marc Strohl zum Sprungwurf an. Foto: Patrick Scheiber

Gelnhausen/Hanau – Ein erneut mitreißendes Derby haben die Handball-Fans aus der Region am vergangenen Freitagabend erlebt, als sich die HSG Hanau und der TV Gelnhausen einen intensiven Kampf lieferten.

Die Entscheidung im Duell der beiden Lokalrivalen fiel diesmal erst Sekunden vor Schluss, doch anders als vor zwei Wochen gegen Nieder-Roden konnten diesmal die Hanauer jubeln – dank der genialen Finte eines Routiniers.

Auf Messers Schneide – treffender sind die Schlussminuten an diesem Derbyabend kaum zu beschreiben. Schließlich kam die HSG beim Stand von 22:22 zu einem letzten Angriff, zwölf Sekunden waren noch zu spielen. Nach etwas Geplänkel täuschte Jan-Eric Ritter einen Wechsel an, verlud seinen Gegenspieler damit, brach selbst durch und erzielte das Siegtor zum 23:22 (10:10). Angesichts des Jubels der über 800 Fans, der danach losbrach, sollte in der Main-Kinzig-Halle mal wieder Fensterkitt überprüft werden.

Zuvor hatten sich die Lokalrivalen ein zwar stets spannendes, aber selten hochklassiges Spiel geliefert. Die Grimmstädter führten rasch 3:0, Sicherheit verlieh diese Führung aber nicht. In einer sehr zerfahrenen und von zahlreichen Unterbrechungen geprägten Partie hatte die HSG vor allem im Angriff Probleme: Viele Fangfehler und schwache Abspiele sorgten dafür, dass die Gelnhäuser stets den Anschluss halten konnten und kurz vorm Seitenwechsel zum 10:10 ausglichen.

TVG-Spielmacher Jonathan Malolepszy stand da schon nicht mehr auf dem Feld, denn er musste nach knapp einer Viertelstunde verletzt auf der Bank Platz nehmen. Die dezimierten Gäste kämpften allerdings mit dem Mut der Verzweiflung und schafften es tatsächlich, die Partie zu drehen - zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff lag Hanau 12:15 zurück. Vom „Blauen Block“ angefeuert, schlug die HSG mit einem 6:1-Lauf zwar zurück, produzierte aber erneut zu viele Fehler, um den Fans die nervenaufreibenden Schlussminuten zu ersparen.  rob