Kreiswerke investieren jährlich sechs Millionen

Kostbares Nass: Die Kreiswerke unterhalten 34 Tiefbrunnen. SymbolFoto: Patrick Pleul/dpa

Main-Kinzig-Kreis – Es sprudelt, fließt und rauscht überall: Trinkwasser. Mit Blick auf den Weltwassertag mahnen die Kreiswerke Main-Kinzig zu einem verantwortlichen Umgang mit der natürlichen Ressource. In diesem Jahr steht der Tag des Wassers unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“.

„Wir drehen einfach den Hahn auf und schon fließt kühles Nass aus der Leitung. Doch um es zu gewinnen, aufzubereiten und zu den Kunden zu bringen, sind komplexe Abläufe erforderlich“, berichtet Kreiswerke-Pressesprecherin Miriam Franz. Die meisten Prozesse der Wasserversorgung spielten sich unterirdisch oder in geschlossenen Anlagen ab.

Wasserschutzgebiete sollen das Grundwasser zudem vor schädlichen Verunreinigungen bewahren. In Hessen sind etwa 37 Prozent der Landesfläche als Trinkwasser- oder Heilquellenschutzgebiete ausgewiesen. „Grundwasser ist ein Teil des Wasserkreislaufs. Vereinfacht gesprochen stammt das Grundwasser überwiegend aus Regenwasser, das durch den Boden und den Untergrund bis in die sogenannten Grundwasserleiter sickert. Unter einem Grundwasserleiter versteht man einen Gesteinskörper, der Hohlräume aufweist und daher geeignet ist, Grundwasser weiterzuleiten“, so Franz in einer Pressemitteilung.

Leider sei das Grundwasser zunehmend Belastungen ausgesetzt, wie durch menschliches Einwirken oder industrielle Prozesse. Zudem stellt sich die Wasserversorgungsbranche auf den Klimawandel ein: auf längere Trocken- beziehungsweise Hitzeperioden, in denen zeitweise ein sehr großer Wasserbedarf gedeckt werden muss. Das Versorgungsnetz ist dabei immer auf die Spitzenlasten auszulegen. Klimawandel, Demografie und Instandhaltung steigern den Investitionsbedarf für die Wasserinfrastruktur. Allein bei den Kreiswerken Main-Kinzig stehen für diese Herausforderungen in den nächsten Jahren Investitionen von jährlich rund sechs Millionen Euro an. Zudem werden Wassernetze und Abwasserkanäle für Generationen gebaut und brauchen gute Pflege. Dafür investiert die kommunale Wasserwirtschaft acht Milliarden Euro pro Jahr.

Fast 90 Prozent des Wassers gewinnen die Kreiswerke Main-Kinzig durch ein aufwendiges Verfahren aus Tiefbrunnen. Und das geht weit hinunter: Der tiefste der insgesamt 34 Brunnen des Unternehmens reicht 150 Meter in die Erde – fast der komplette Kölner Dom könnte darin versenkt werden.

Gerade bei der Gartenbewässerung wird in wenigen Wochen wieder sehr viel Trinkwasser vergossen. Wasser, das eigentlich zum Trinken, Kochen, Duschen oder Wäschewaschen benötigt wird. „Jeder Tropfen Trinkwasser, der verschwendet wird, wird sinnlos dem Grundwasser und somit der Umwelt entnommen“, so Franz, die mahnt, achtsam mit den Wasserressourcen umzugehen.
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