Verkehrsdrehscheibe Hessen stärken

Michael Reul

Hessen liegt im Herzen Europas und ist Deutschlands Verkehrsdrehscheibe Nummer eins: Einige der höchstbelasteten Autobahnabschnitte in Deutschland liegen im Rhein-Main-Gebiet. Die leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur in Hessen sichert die Erreichbarkeit von Produktionsstätten und Geschäften, verbindet Unternehmen, ermöglicht den Austausch von Waren und Gütern und führt die Menschen in Städten, Gemeinden und Regionen zusammen. Sie ist ein wesentlicher Standortfaktor für Wohlstand und Beschäftigung in unserem Land. Der Bund hat in den vergangenen Jahren die wichtige Rolle Hessens im deutschen und europäischen Verkehrsnetz anerkannt: Zur Umsetzung der Vorhaben des alten Bundesverkehrswegeplanes 2003 standen Hessen rund 3,6 Milliarden Euro zur Verfügung, ein Anteil von sieben Prozent an der Gesamtsumme. Für die neue Planungsperiode bis 2030 sind es nun 8,2 Milliarden Euro, der Anteil Hessen steigt dabei auf zwölf Prozent.

Mit 382 Millionen Euro sind alleine die Sanierungsaufwendungen im Jahr 2016 fast doppelt so hoch gewesen wie die Gesamtausgaben von 1999 (197,7 Millionen Euro). Die Gesamtinvestitionen in Hessens Autobahnen und Bundesstraßen lagen 2016 mit 750 Millionen Euro noch vor dem flächenmäßig mehr als doppelt so großen Niedersachsen auf dem vierten Platz im Ländervergleich.

Im vergangenen Jahr beliefen sich die Investitionen nochmals auf 700 Millionen Euro.

Aufgrund seiner sehr abwechslungsreichen Landschaft verfügt Hessen auch über sehr viele Brückenbauwerke, die in die Jahre gekommen sind. Bereits 2015 hatte der Bund mitgeteilt, dass 2014 rund ein Prozent der Teilbauwerke entlang von Bundesfernstraßen in Hessen in einem „ungenügenden“ und weitere 7,8 Prozent in einem „nicht ausreichenden“ Zustand waren.

Deshalb werden allein in Hessen rund 750 Millionen Euro und damit 40 Prozent des Brückenertüchtigungsprogrammes des Bundes verbaut. So werden beispielsweise 20 der insgesamt 22 Talbrücken im Zuge der A 45 zwischen dem Gambacher Kreuz und der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren durch Neubauten ersetzt. Für die Landesstraßen sind beispielsweise seit dem Jahre 1998 die Investitionen in den Landesstraßenbau von seinerzeit 27 Millionen Euro auf mindestens 90 Millionen Euro im Jahr gestiegen. Im Jahr 2018 steigen sie auf 110 Millionen, ein Jahr darauf auf 120 Millionen Euro. Mit Blick auf die zahlreichen Zusatzprogramme der vergangenen Jahre, etwa das Sonderstraßenbauprogramm mit 132 Maßnahmen in einem Umfang von 50 Millionen Euro im Zeitraum 2005 bis 2007, zeigt, dass die Infrastruktur in Hessen eine wichtige Priorität besitzt und mit einem hohen finanziellen Aufwand ertüchtigt und saniert wird.