Konfuzius sagt... / Von Helmut Müller Ei Gude, wie?

Helmut Müller

Das Weihnachtsfest steht vor der Tür und das Jahr 2018 neigt sich dem Ende zu. Noch neun Tage 2018, dann beginnt ein neues Jahr. Was wird es uns bringen?

Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass viel Gutes dabei ist. Ich wünsche mir vor allen Dingen Gesundheit! Katzen, so wird behauptet, haben sieben Leben. Wir Menschen haben, so habe ich jüngst gelesen, zwei Leben, das zweite beginnt in dem Moment, in dem wir erkennen, dass wir nur eines haben. Diese Sicht der Dinge wird unter anderen Konfuzius nachgesagt. Konfuzius war ein chinesischer Philosoph zur Zeit der Östlichen Zhou Dynastie. Er lebte vermutlich von 551 vor Christus bis 479 v. Chr. und wurde unter dem Namen Kong Qiu in der Stadt Qufu im chinesischen Staat Lu, der heutigen Provinz Shandong, geboren, wo er auch starb.

Das zentrale Thema seiner Lehren war die menschliche Ordnung, die seiner Meinung nach durch Achtung vor anderen Menschen und Ahnenverehrung erreichbar sei. Als Ideal galt Konfuzius der „Edle“, ein moralisch guter Mensch. Edel kann der Mensch dann sein, wenn er sich in Harmonie mit dem Weltganzen befindet. Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint, sah Konfuzius als das höchste menschliche Ziel an. Harmonie und Mitte, Gleichmut und Gleichgewicht galten ihm als erstrebenswert. Den Weg hierzu sah Konfuzius vor allem in der Bildung.

Kluger Mann, dieser Konfuzius. Seine Lehren sind heute aktueller denn je, finde ich. Sie passen in mein Bild von Weihnachten. Weihnachten, das Fest der Liebe. Für mich auch ein Fest der Familie. Häufig genannte und als christliche Werte bezeichnete Tugendbegriffe sind neben der Liebe, der Glaube und die Hoffnung. Die richtige Reihenfolge ist Glaube, Liebe und Hoffnung. Dazu gesellt sich noch die Barmherzigkeit sowie Gerechtigkeit und Recht. Diese christlichen Werte wollen natürlich nicht nur aufgezählt, sondern auch gelebt werden.

Und das ist das Schwierige an der Sache. Wir müssen sie also vorleben. Wenn wir das tun würden, wären wir bodenständig und authentisch. Das Schönste, das wir am Heiligen Abend verschenken können, ist Zeit. Verschenken Sie Zeit, die Sie mit ihren Lieben verbringen. Genießen Sie das gemeinsame Gespräch, lachen Sie gemeinsam, musizieren Sie gemeinsam oder singen Sie gemeinsam Weihnachtslieder, genießen Sie das gemeinsame Festmahl, machen Sie sich mit kleinen Weihnachtsgeschenken einander eine Freude. Tanken Sie zu Weihnachten wieder möglichst viel Kraft und Lebensfreude.

Mit dem Weihnachtsgedicht von Joachim Ringelnatz wünsche ich Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest: „Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle, mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit. Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle schöne Blumen der Vergangenheit. Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, und das alte Lied von Gott und Christ bebt durch Seelen und verkündet leise, dass die kleinste Welt die größte ist.“

Ei Gude, wie!