Gerald Helfrich bleibt Bürgermeister

Amtsinhaber Gerald Helfrich freut sich bei der Bekanntgabe des Wahlausganges. Fotos: Ziegert

Gerald Helfrich (Parteilos) bleibt Bürgermeister der Gemeinde Gründau. Trotz insgesamt fünf Kandidaten setzte sich der 53-Jährige im ersten Wahlgang mit 50,91 Prozent durch und geht damit am 1. Juli in seine zweite Amtszeit.

Gründau – „Ich bin völlig geflasht, damit hatte ich nicht gerechnet“, sprang Helfrich mit seiner Frau Heidi um die Wette, als das Endergebnis auf der großen Leinwand im Bürgerhaus Lieblos aufleuchtete.

Der Wahlausgang blieb bis zum Schluss spannend: Helfrich lag von Beginn an vorne, war aber nach Eingang der einzelnen Wahlbezirke mal über und mal unter der 50-Prozent-Marke. Als dann aber die Briefwahl als letztes in das Gesamtergebnis einfloss, war sein Wahlsieg perfekt. In seiner ersten Stellungnahme machte er anschließend keinen Hehl daraus, dass er sich einen anderes Verhältnis unter den politischen Vertretern in der Gemeinde wünscht. „Jetzt muss eine neue Zeitrechnung beginnen“, sei der Umgang mit ihm vor allem im Gemeindevorstand teilweise respektlos gewesen. Bis zur Kommunalwahl in zwei Jahren sollten sich daher alle Parteien überlegen, wie sie vor die Wählerinnen und Wähler in Gründau treten wollen. „Der Stil muss sich ändern“, wünsche er sich mehr Sachlichkeit wie sie auch im Wahlkampf unter den Bewerbern geherrscht habe.

Ebenfalls als Wahlsieger bezeichnete sich Florian Adam-Neumann (SPD), der bis zum Schluss auf eine Stichwahl hoffen durfte und mit 31,26 Prozent schließlich auf Platz zwei landete. „Ich bin erst ein Jahr in der Gemeinde politisch aktiv und da habe ich angesichts dieses Ergebnisses wohl einiges richtig gemacht“, sei er daher auch keineswegs enttäuscht, dass er nicht neuer Bürgermeister werde. Und: Der 31-Jährige kündigte bereits an, in sechs Jahren erneut anzutreten, will wie geplant demnächst von Nidderau nach Gründau ziehen. Dass er 2021 bei der Kommunalwahl auf der SPD-Liste stehen wird, wollte er zwar noch nicht bestätigen, dürfte dann aber sehr wahrscheinlich sein. Gespannt ist er, wie die Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister Helfrich und den Gemeindegremien weitere sechs Jahre funktionieren wird.

Als Zugpferd für die Kommunalwahl will die AfD das Ergebnis ihres Kandidaten Markus Marx nutzen, der mit 5,55 Prozent auf Platz vier landete. „Rang drei war unser Ziel, eine Stichwahl wäre das Sahnehäubchen gewesen“, zeigte sich der Kreistagsabgeordnete Ulrich Langenbach ob dieses Abschneidens nicht enttäuscht. Während der alte und neue Bürgermeister Gerald Helfrich nach der Entgegennahme zahlreicher Glückwünsche mit seiner Gefolgschaft in die Mehrzweckhalle Hain-Gründau weiterzog, endete der Wahlabend für die zwei weiteren Kandidaten enttäuschend: Der erste Beigeordnete Axel Fetzberger von der Freien Wählergemeinschaft und unterstützt von der CDU kam nur auf 8,18 Prozent, der parteilose Kandidat Klaus Böhm erhielt 4,10 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,37 Prozent.

Von Andreas Ziegert

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