Das Wohnmobil unter den Kreisen

Kolja Saß (FDP)

Die Rhein-Main-Region wächst. Das größte Entwicklungspotenzial hat dabei die wichtigste Entwicklungsachse des Landes Hessen. Die Achse zwischen Frankfurt und Fulda, der Main-Kinzig-Kreis. Dies zeigt sich unter anderem anschaulich daran, dass unser Landkreis kurz davorsteht, in die Top 100 der 401 Landkreise und kreisfreien Städte in der gesamten Bundesrepublik aufzusteigen.

Der Main-Kinzig-Kreis verzeichnet eine starke Zunahme der Bevölkerung, ein starkes Wirtschaftswachstum und somit eine ebenso zunehmende Attraktivität unserer Region. Dieses Wachstum konfrontiert den Landkreis mit enormen neuen Herausforderungen. Insbesondere diese bedürfen einer klugen und weitreichenden Planung, um die „Wachstumsschmerzen“ zu lindern.

Kommt der HUXIT, die Auskreisung der Stadt Hanau aus dem Main-Kinzig-Kreis, noch hinzu, wird sogar ein noch deutlich höherer Bedarf für Investitionen und Entwicklung im Main-Kinzig-Kreis entstehen. Es ist daher geboten, einen Kreisentwicklungsplan aufzustellen, der Planungssicherheit für die Menschen in unserem prosperierenden Landkreis schafft.

Trotz oder gerade wegen der Corona Pandemie steigt die Attraktivität unseres Kreises. Diversifizierte Wirtschaftsstruktur gepaart mit der Kombination der Vorzüge urbanen Lebensraums, als auch Kleinstädte und ländliche Regionen machen den Main Kinzig förmlich zum „Wohnmobil unter den Landkreisen“. Geräumig, hoher Freizeitwert und beliebt bei Jung und Alt.

Dieses Wachstum muss koordiniert werden, um in diesen herausfordernden Zeiten wichtige Aufgaben meistern zu können und den Kreis weiter zukunftsgerichtet aufzustellen.

Ein Kreisentwicklungsplan, der unsere Kommunen zukunftsweisend aufstellen will, sollte hierbei einen besonderen Fokus auf die Aufgaben und die Entwicklung der Mittelzentren im Kreis werfen und einen übergreifenden koordinierten Flächenentwicklungsplan beinhalten. Dies muss dringend einhergehen mit einem zielgerichteten Ausbau der Digitalen Infrastruktur und einer Optimierung der Bürgerservices. Corona hat uns erneut gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Bürgerinnen und Bürger den Großteil ihrer Anfragen von zuhause aus erledigen können. Technisch wäre dies schon lange möglich. Ebenso wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die überregionale Überarbeitung des Katastrophenschutzes und die Betreuung von Langzeitarbeitslosen. Ebenso gehört der Schulentwicklungsplan angepasst, um den jungen Generationen auch in diesen aufreibenden Zeiten nicht nur eine zumutbare Schulzeit zuzugestehen, sondern durch ein hohes Bildungsniveau auch einen bestmöglichen Start in ihr Erwachsenenleben zu ermöglichen. Sowohl im Kreistag als auch in vielen kommunalen Parlamenten haben wir Liberale entsprechende Anträge eingebracht. Nun liegt es am Landrat, schnellstmöglich einen Kreisentwicklungsplanentwurf vorzulegen.