Rund 400 Teilnehmer setzen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung Mahnwache gegen Rassismus

Die Teilnehmer der Mahnwache am Ort des Anschlages. Foto: az

Wächtersbach – Nach den Schüssen auf einen 26-jährigen Mann aus Eritrea in Wächtersbach haben am Dienstagabend 400 Menschen an einer Mahnwache teilgenommen. „Kein Platz für Rassismus“ stand auf einem großen Transparent, das symbolisch für die Botschaft der Zusammenkunft stand.

„Diese Tat wird uns stärker machen“, erklärte Bürgermeister Andreas Weiher (SPD), dass in den vergangenen Jahren von vielen Ehrenamtlichen in Vereinen und Organisationen eine vorbildliche Integrationsarbeit geleistet wurde und diese sich von dieser Tat nicht beeindrucken lassen dürften. Widerlich seien die vielen Hasskommentare, die nach der Veröffentlichung der Tat im Internet zu lesen gewesen seien. „Das darf nicht so weitergehen“, rief er alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, mit Andersdenken das Gespräch zu suchen und sie von einem friedlichen Miteinander zu überzeugen.

Für Landrat Thorsten Stolz (SPD) ist der 23. Juli ein Tag des Gedenkens, der Mahnung und der Hoffnung: Dem Mann aus Eritrea werde stellvertretend für alle Opfer von Gewalt, Hass und Terror gedacht. „Wir unterscheiden nicht nach Herkunft und Hautfarbe, Glaube oder politischer Überzeugung. Wir unterscheiden auch nicht nach den Motiven, warum jemand Opfer von Gewalt geworden ist, denn Gewalt ist immer sinnlos.“ Pfarrerin Beate Rilke sprach für alle Kirchengemeinden zu den Teilnehmern der Mahnwache: „Unsere Hände sollen eine starke Brücke sein“, werde schon in der Grundschule mit allen Wächtersbacher Kindern das Zusammenstehen gelebt. Die Bürgerinnen und Bürger waren teilweise mit eigen Transparenten zur Mahnwache gekommen. „Geschlossen gegen Ausgrenzung“ oder „Offen für Vielfalt“ war darauf unter anderem zu lesen. Für die Mahnwache, die von einem großen Medieninteresse begleitet war, wurde der Tatort in der Industriestraße in Wächtersbach von der Polizei abgesperrt. az