Spaßiges Märchenspiel für die ganze Familie

Die Bremer Stadtmusikanten klagen im Hof des Steinauer Amtshauses ihr Leid. Foto: PM

Steinau – „Etwas Besseres als den Tod, das finden sie überall!“ Das sagen sich der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn, die von ihren Besitzern nicht mehr gebraucht werden und die gerade noch fliehen können. Nun wollen die vier nach Bremen, um dort Stadtmusikanten zu werden. Doch da kommen sie nie an, finden sie doch unterwegs die Hütte von Räubern, die sie quasi als Hausbesetzer übernehmen können und es sich dort gemütlich machen . . .,

Das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten gehört zu den beliebtesten Märchen der Brüder Grimm, gerade auch wegen seiner Bildhaftigkeit.

Das Märchen, das bei den Brüdern Grimm die Nummer 27 trägt, ist auch das Motto des 19. Steinauer Märchensonntags, der am 7. August stattfindet. Wie immer entsteht dafür ein Märchenspiel, das dann im Hof des Amtshauses, dort, wo die Brüder Grimm gelebt haben, aufgeführt wird und die historische Architektur zur Märchenkulisse werden lässt. Es ist inzwischen eine gute Tradition, dass der Schauspieler Kurt Spielmann das Stück mit einer spielfreudigen Gruppe entwickelt, die Regie führt und dass der Kultursommer Main-Kinzig-Fulda mit seiner finanziellen Unterstützung zur Realisierung des Projektes beiträgt.

Die vier Tiere stellen natürlich die Darstellerinnen und Darsteller vor eine große Herausforderung. Schon im Märchen stehen die Tiere ja für unterschiedliche Typen von Menschen und nun stellen ganz unterschiedliche Menschen Tiere dar, das ist auch eine Aufgabe für Regisseur Spielmann, die es zu lösen gilt. Dadurch, dass die einzelnen Tierschicksale auch die von Menschen widerspiegeln, werden Belange des Lebens angesprochen, die mit Rechten (von Mensch und Tier gleichermaßen) verbunden sind. Besonders auffällig sind Parallelen zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Die Botschaft des Grimm’schen Märchens ist optimistisch und suggeriert die Möglichkeit nachhaltiger Lösungswege auch aus prekären Situationen heraus.

Auch wenn das Märchenspiel immer einer der Höhepunkte des Märchensonntags ist, man kann die Aufführung, die für Kinder und Erwachsene gleichsam geeignet ist und rund 45 Minuten dauert, auch schon vor diesem Termin sehen, in aller Ruhe, ohne den Trubel des Märchensonntags. Am 24., 30. und 31. Juli ist das Stück jeweils um 17 Uhr im Steinauer Amtshof, also vor dem Museum Brüder-Grimm-Haus zu sehen. Der Eintritt kostet fünf Euro, für Ermäßigungsberechtigte drei Euro.
upn